Meine 35jährige Praxis als Restauratorin hat mich vielfach Respekt vor den Künstlern und Handwerkern der Antike und des Mittelalters gelehrt. Jedes Objekt, das ich in der Hand halte, ist ein unersetzbares Unikat. Fragmente in Form von Scherben oder Rostpartikeln wachsen im Laufe der Restaurierung wieder zu ihrer originären Figur zusammen. Unabdingbar ist die Voruntersuchung. Ihr Ziel ist es, die antiken Techniken, die verwendeten Materialien sowie den Ist-Zustand zu erkennen, um die richtigen restauratorischen Maßnahmen zu ergreifen. Wichtig ist mir, möglichst nachvollziehbar und behutsam die optische Erscheinung wiederherzustellen. Die Reversibilität der vorgenommenen Arbeiten wird dabei soweit möglich gewährleistet.
Die Restaurierungsmaßnahmen werden in Wort und Bild dokumentiert. Als erhaltenswert betrachte ich natürliche Gebrauchs- und Altersspuren. Unter Umständen zählen dazu auch historische Überarbeitungen, soweit sie sachgemäß ausgeführt wurden.